„Wenn sich sonst niemand darum kümmert, machen wir es eben selbst“. Mit diesen Worten beschreibt der Mitgründer von Knowunity, Julian Prigl, wie es bereits während seiner Schulzeit zum Startschuss für Deutschlands schnellstwachsende Bildungsplattform gekommen ist. Heute teilt der 23-jährige Student seine Erfahrungen in einem Online-Gespräch mit Jugendlichen aus der 9. Klasse des Königin-Charlotte-Gymnasiums in Stuttgart.
Julian Prigl berichtet dabei nicht nur von der kürzlich bekannt gewordenen Millionen-Investition des Berliner Gründerfonds Project A sowie des Business-Angels und Fußballprofi Mario Götze, sondern auch über den oft weniger bekannten Gründeralltag: „Seit dem Marktstart der App im September 2020 hatte ich nur ein Wochenende frei und zwar an meinem Geburtstag. Sonst arbeite ich in der Regel 7 Tage die Woche. Man muss also auf einige Gewohnheiten verzichten, aber gewinnt als Selbstständiger natürlich auch ganz neue Freiheiten, die einen Unterschied machen können“.
Besonders der Ansatz von Schüler für Schüler liegt dem Sindelfinger Start-up am Herzen: „Bildung und Wissensweitergabe muss unseres Erachtens stets auf Augenhöhe geschehen. Daher sind unsere Inhalte, die von den Usern selbst eingestellt werden, passgenau für die jeweilige Lebensrealität und unterstützen den individuellen Lernfortschritt“, so Prigl.
Diesen Eindruck können drei der Gymnasiasten bestätigen, die die immer populärer werdende App bereits seit einiger Zeit selbst nutzen: „Besonders kurz vor Klausuren hat mich Knowunity schon mehrmals gerettet“, berichtet ein Jugendlicher augenzwinkernd. Ein Mitschüler hebt zudem noch eine praktische Funktion hervor: „Wenn ich regelmäßig hochwertige Lernzettel einstelle, kann ich mir sogar etwas Taschengeld dazuverdienen“.
Dabei hat die aktuelle Erfolgsstory des Start-ups, das Dank des Großinvestments bereits 16 Mitarbeitende beschäftigt, ganz unverhofft begonnen: „Am Abend des Releases saß ich mit meinen Mitgründern beim Essen und wir haben nebenbei die Anmeldezahlen verfolgt. In den ersten Stunden war die Stimmung eher betrübt, weil es im Play Store und App Store schleppend los ging. Erst ein TikTok-Video, das noch am selben Tag überaschenderweise mit über 1 Mio. Aufrufe viral ging, hat die Downloadzahlen so richtig angekurbelt“.
Eine Schülerin, die gemeinsam mit zwei Klassenkameradinnen die Moderation eigenständig übernommen haben, gab sich am Ende beeindruckt: „Wir haben heute wirklich tolle und ehrliche Einblicke erhalten. Besonders in so jungen Jahren ein Unternehmen großzuziehen, ist sehr inspirierend“.
Auch die betreuenden Lehrkräfte, Miriam Lange und Arne Lang, sind von den 90-minütigen Gründerinterviews überzeugt: „Das war eine interessante Abwechslung zum Homeschooling-Alltag. Vielleicht haben wir durch solche Angebote ja bald schon viele neue Start-ups, die in der Schulzeit gegründet werden“.
Weitere Informationen zum Projekt und zu den Angeboten zu Entrepreneurship Education finden Sie im Bereich Start-up BW Young Talents.
Bild: Knowunity