Gründerinnen im Gespräch

Gründerinnen im Gespräch: workwifebalance - nach der Elternzeit beruflich wieder durchstarten

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Gründerinnen im Gespräch
Julia Heile, Gründerin des Start-ups workwifebalance.

Ein neues Interview aus unserer Reihe "Gründerinnen im Gespräch": Vereinbarkeitsmanagerin und Workaholic - Julia Heile zeigt auf, mit welchen Hilfestellungen der Wiedereinstieg in die Berufswelt gelingt. Im Gespräch mit der Gründerin erfahren wir, warum das Thema Vereinbarkeit ihr Herzensprojekt ist und welche Erfahrungen sie bei der Gründung ihres Unternehmens gemacht hat.

Start-up BW: Wer und was verbirgt sich hinter workwifebalance?

Julia: Ich bin Mutter von drei Kindern, studierte Rhetorikerin, Führungskraft, Vereinbarkeitsmanagerin und durchweg eine Workaholic. Mit workwifebalance biete ich Dienstleistungen rund um das Thema Wiedereinstieg in das Berufsleben nach der Elternzeit an.  

Start-up BW: Warum und wann hast Du gegründet?

Julia:Die Geschäftsidee hatte ich schon sehr lange in meinem Kopf. Im Januar 2020 habe ich mich dann tatsächlich getraut, den Grundstein für mein heutiges Business zu legen. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise einer selbständigen Erwerbstätigkeit ist ein Herzensthema für mich. Als Selbständige und Mutter weiß ich, wovon ich spreche und kann mich sehr gut in die Situation meiner Kundinnen hineinversetzen. Ich möchte ihnen mein Wissen und meine Erfahrungen mit auf den Weg geben, um ihnen den Wiedereinstieg als Working Mom zu erleichtern.

Start-up BW: Was bietest Du Deinen Kundinnen an und welches Problem löst Du damit?

Julia: Im Fokus meiner Arbeit steht das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf – individuell, gesellschaftlich und auch wirtschaftlich betrachtet. Durch meine Arbeit beziehungsweise Unterstützung besteht die Möglichkeit, die Diskriminierung von Eltern, vor allem Müttern, insgesamt zu minimieren. Durch Empowerment und Bewusstmachen der individuellen Knackpunkte kann die Arbeitssituation für alle Beteiligten verbessert werden. Dadurch können wir auch dem Problem des Fachkräftemangels langfristig entgegenwirken. Zu meinem Portfolio gehören unterschiedliche Module wie ein mehrmonatiger Online-Intensivkurs, persönliche Beratung, Vorträge für Unternehmen und viele kleinere Produkte: vom Audioguide bis zum Ratgeber über Job-Rhetorik oder mehr Souveränität im Berufsleben.

Start-up BW: Wie vermarktest Du Deine Dienstleistungen?

Julia: Im Wesentlichen über meine Vorträge und Instagram. Aber auch über Newsletter und Affiliates durch begeisterte Kundinnen und Kunden.

Start-up BW: Was treibt Dich an und wie definierst Du (unternehmerischen) Erfolg?

Julia: Die Erfolge meiner Kundinnen und Kunden sind unglaublich motivierend. Zu sehen, wie vor allem meine Kursteilnehmerinnen aufblühen und sich trauen, ihren eigenen Weg zu erkennen und neu zu gestalten. Mit Erfolg verbinde ich allerdings auch, ganz klassisch, den erzielten Gewinn durch meine unternehmerische Tätigkeit. 

Start-up BW: Wie hast Du Dich bisher finanziert und wie nutzt Du die landesweiten Förderangebote?

Julia: Ich habe mich komplett selbst finanziert und keine Förderleistungen erhalten. In der  Anfangszeit lebte ich daher überwiegend von meinen Ersparnissen. 

Start-up BW: Welche Herausforderungen gab es für Dich auf dem Weg zur Gründung und wer unterstützt Dich?

Julia: Durch die Pandemie konnte ich bei weitem nicht so durchstarten, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aufgrund der Lockdowns und der damit verbundenen Schließung von Kitas und Schulen sowie der zunehmenden Kurzarbeit, blieb für viele Eltern der Wiedereinstieg nach der Elternzeit reines Wunschdenken. Meine eigentliche Zielgruppe konnte ich in der Zeit nicht wirklich erreichen. Das stellte mich vor sehr große Herausforderungen. Es war nicht einfach, kontinuierlich am Ball zu bleiben. Erfreulicherweise habe ich ein tolles Netzwerk aus vielen verschiedenen Bereichen, welches mir sehr gut unter die Arme greift, wenn ich es brauche. Sei es mental oder mit konkreten Tipps. Außerdem wäre ich ohne meine virtuelle Assistentin nur halb so erfolgreich. Sie hält mir stets den Rücken frei, damit meine kreative Arbeit nicht zu kurz kommt.   

Start-up BW: Bei all den Herausforderungen, die es am Anfang für Dich gegeben hat, auf welche Highlights blickst Du auf Deinem bisherigen Weg zurück?

Julia: Ich hätte es nie erwartet, aber die Arbeit an meinem Herzensthema hat mich selbst in diesen Themen weiter voran gebracht. Mein absolutes Highlight war die Einladung zu einer sogenannten “Workation” der NewWorkMoms in den Niederlanden. Da hatte ich eine Woche lang die Gelegenheit, im Rahmen von Barcamps in den kreativen Austausch mit sehr erfolgreichen Unternehmerinnen und Working Moms zu kommen. Das war einfach wow!

Start-up BW: Schlussfrage: mit wem würdest Du Dich gerne mal über Deine Herzensthemen unterhalten? 

Julia: Ich würde mich gerne mit der ehemaligen neuseeländischen Premierministerin, Jacinda Ardern, oder dem Personalchef von SAP Deutschland, Cawa Younosi, über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf austauschen. Spannend fände ich zudem ein Gespräch mit Wolfgang Grupp, Chef von Trigema, bezüglich der Arbeitswelt der Zukunft. 

Start-up BW: Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg!

Julia Heile hat sich für eine Teilnahme am FEMALE FOUNDERS CUP 2022 beworben. Mehr zu diesem Wettbewerb für Gründerinnen und Unternehmerinnen erfahren Sie im Bereich Wettbewerbe. Informationen zu den Angeboten der Landeskampagne Start-up BW für gründungsinteressierte Frauen, Gründerinnen und Unternehmerinnen finden Sie im Bereich Women. Dort finden Sie auch die

Übersicht mit allen Gründerinnen-Gesprächen

Weitere Informationen zu workwifebalance:

Bild: workwifebalance

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