Auf Einladung von Kooperationspartnern aus dem Elsass und der Ortenau hat sich eine deutsch-französische Delegation aufgemacht, um sich unterschiedliche Netzwerke und Angebote für Gründerinnen und Gründer in der französischen Hauptstadt anzusehen.

Ein erster Besuch führte am Montag, 24. September zu einer Netzwerkveranstaltung ins Maison de l’Alsace. Auf der ehrwürdigen Dachterrasse über den Dächern der Champs Elysée erzählten die Gründer des deutsch-französischen Start-ups WINGLY, einer Plattform zur Vermittlung von privaten Flugerlebnissen, von den Startschwierigkeiten und den Höhen und Tiefen ihrer Gründerstory.

Eine Vertreterin der Dalim Software GmbH aus Kehl skizzierte anschließend in ihrem Vortrag, welche Auswirkungen und Entwicklungen von neuen Technologien zu erwarten sind, wie diese unsere Zukunft prägen werden und was dies für die Ausrichtung zukunftsfähiger Geschäftsmodelle bedeutet.

Um den deutsch-französischen Abend abzurunden, verdeutlichte eine Vertreterin der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer in einer unterhaltsamen Präsentation, auf welche kulturellen Eigenheiten in der deutschen Arbeitskultur sich französische Start-ups vorbereiten sollten, wenn sie auf deutschem Markt Fuß fassen möchten. Dabei kamen unter anderem die deutsche Vorliebe für Pünktlichkeit und Planungssicherheit ins Gespräch. Ein großer Unterschied bestehe außerdem in der geographischen Dezentralisierung. Während in der französischen Wirtschaft viele Unternehmen in der Pariser Region angesiedelt sind, sollten sich französische Unternehmer darauf einstellen, dass in Deutschland Weltmarktführer an den geographisch entlegensten Orten aufzusuchen sind. Zeit für Dienstreisen, auch in ländliche Gebiete, muss also eingeplant werden.

Am Dienstag, 25. September, wurde der, nach eigenen Aussagen, weltweit größte Start-up Campus STATION F besichtigt. Die ehemalige Bahnhofshalle im Pariser Businessviertel wurde 2017 als zentrale Anlaufstelle für Start-ups geschaffen und bietet neben mehr als 40 Inkubationsprogrammen für Gründerinnen und Gründer viel Raum zur Entwicklung ihrer Ideen. Ein TechLab für Prototypen und erste Produktchargen sind ebenso zu finden wie Ansprechpartner von Behörden und Venture Capitalists, die regelmäßige Sprechstunden anbieten.

Angebote für deutsche Start-ups in Frankreich

Auch für deutsche und europäische Start-ups gibt es Angebote in der STATION F. Im Rahmen des Access2Europe-Programms unterstützt die AHK Frankreich europäische Start-ups bei ihrem Markteintritt in Frankreich. Bei der Access2Europe Discovery Tour vom 23. bis 25. Oktober 2018 wird 15 ausgewählten Unternehmern aus ganz Europa ein Überblick über das boomende Pariser Tech-Ökosystem geboten, inklusive Treffen mit erfolgreichen Start-ups, Inkubatoren und Experten.

Bewerbungen für die Discovery Tour sind bis 30. September möglich.

Nach dem Besuch in der STATION F, ging es direkt weiter auf den France Digitale Day 2018. Die Konferenz mit dem Fokus auf die innovative Digitalwirtschaft war eingebettet im magischen Ambiente des Musée des Arts des Forains. Auf mehreren Bühnen wurde eine vielfältige Themenlandschaft diskutiert. Von der Zukunft der Artificial Intelligence, über Tech4Good bis zu VC-Matchmaking konnten sich die Besucherinnen und Besucher viel Inspiration und Netzwerkmöglichkeiten von der Veranstaltung mitnehmen.

Die Tour durch das Pariser Gründer-Ökosystem wurde organisiert von startUp.connect, der Gründungsinitiative aus der Ortenau auf deutscher Seite, sowie für die französische Seite von Entrepreneurs Alsace, Alsace Digitale, dem Maison de l’Alsace, der Deutsch-Französischen Industrie-und Handelskammer, sowie von der Dalim Software GmbH.

Bildquelle / Mehr Bilder von der Tour gibt es auf der Webseite von Entrepreneurs Alsace.