Einige Regionen in Baden-Württemberg und Bayern sind Ideenschmieden auf Weltniveau: Hier fließt so viel Geld in Forschung und Entwicklung wie sonst nirgendwo – und das lohnt sich. So hat der Raum rund um Stuttgart mit 577 Patentanmeldungen pro 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bundesvergleich die höchste Innovationskraft aller 85 Wirtschaftsräume. Auch Konstanz, das auf 391 Patente kommt, zählt zu den fünf innovationsstärksten deutschen Regionen. Als Bundesland schneidet Baden-Württemberg insgesamt exzellent ab. Im Jahr 2014 wurden hier 287 Patente pro 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte angemeldet – mehr als doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Ein weiteres Merkmal innovativer Regionen sind technologieorientierte Neugründungen. Vor allem in Baden-Württemberg finden sich viele Wirtschaftsräume mit einer besonders aktiven Szene technologieorientierter Neugründungen, so die IW-Studie. So zeichnet sich etwa die Region rund um Rottweil im Schwarzwald aus. Dort werden pro 10.000 aktive Unternehmen 71 Neugründungen in innovationsaffinen Branchen gezählt. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Der IW-Innovationsatlas zeigt: International erfolgreiche Spitzencluster nach dem Vorbild des Silicon Valley existieren auch in Deutschland, jedoch können ländliche Gebiete nicht mit den innovativen Großstädten mithalten. Generell gilt: Die Großstädte in Süddeutschland sind wesentlich innovativer als die Ballungszentren im Westen, und selbst die ländlichen Regionen Baden-Württembergs und Bayerns laufen den NRW-Städten meist den Rang ab.
„Würde ganz Deutschland wie Baden-Württemberg und Bayern forschen, läge es im internationalen Vergleich auf Platz eins“, analysiert IW-Wissenschaftler Oliver Koppel.
Mit dem IW-Innovationsatlas 2017 untersucht das Institut der deutschen Wirtschaft Köln anhand eigens für diese Studie entwickelter Indikatoren, wie sich die Innovationskraft in deutschen Wirtschaftsräumen darstellt.