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Ökosystem Ulm-Biberach: digitaler Tanz in den Mai und virenfreie Türklinken

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Die Corona-Pandemie stellt nicht nur Gründerinnen, Gründer und Start-ups vor völlig neue und nie dagewesene Fragestellungen und Herausforderungen. Auch die Start-up Ökosysteme und Akteure in der Gründungsförderung müssen sich auf die neue Situation einstellen und neue Ideen entwickeln und umsetzen. Start-up BW fragt nach in den Ökosystemen. Heute: Ulm-Biberach.

Michael Reichert ist Koordinator des Start-up BW Ökosystems Ulm-Biberach und Leiter des StarterCenters der IHK Ulm. Er hat mit Start-up BW über die Angebote für Gründerinnen, Gründer, Start-ups im Ökosystem gesprochen und über die letzten Wochen im Zeichen von Corona berichtet.

Start-up BW: Welche Themen beschäftigen Sie seit Ausbruch der Corona-Pandemie?

Michael Reichert: Der Fokus unserer Arbeit lag darauf, Gründerinnen, Gründer und Start-ups mit Informationen zu den Fördermöglichkeiten und Programmen zu versorgen. Darüber hinaus haben wir aber auch an einigen Stellen Grundlagen-Arbeit leisten müssen und KnowHow im Bereich der Erstellung von Liquiditätsplänen und der generellen Business Planung vermittelt – sowohl für Unternehmen in der Anfangsphase, als auch für Unternehmen, die schön länger am Markt sind.
Für die Start-ups in unserer Region leistet auch Ulrike Hudelmaier mit ihrem Team der TFU enorm wichtige Arbeit. Als Partner für Start-up BW Pre-Seed und Pro-Tect werden die Start-ups von der TFU bei der Beantragung der Förderprogramme unterstützt und im Anschluss auch weiterhin fachlich begleitet.
Auch das Thema Digitalisierung der Angebote und Community-Events hat uns beschäftigt. Gerade in der aktuellen Phase den Kontakt und Austausch innerhalb der Community zu fördern halte ich für extrem wichtig.

Start-up BW: Wie sehen die digitalen Angebote aus?

Michael Reichert: Die Beratungen des StarterCenters laufen ganz normal weiter und wir stehen den Gründerinnen und Gründern mit Rat und Tat zur Seite. Nicht wie bisher im persönlichen Gespräch, sondern über die gängigen Lösungen für Videokonferenzen. Das funktioniert auch ganz gut. Am 30. April „tanzen“ wir online in den Mai. Hier können sich die Teilnehmenden austauschen und gemeinsam Ideen entwickeln und diskutieren, wie man mit der aktuellen Lage umgehen und möglicherweise davon profitieren kann. Wir möchten im Rahmen des Online-Events den Erfahrungsaustausch fördern und die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei den einzelnen Start-ups im Umgang mit der Situation herausarbeiten. Ein digitales Gründer-BBQ folgt dann am 26. Mai. Hier stellen wir unter anderem Best Practice Beispiele von Start-ups aus der Region vor.

Start-up BW: Stichwort Best Practice: gibt es hier bereits positive Geschichten zu erzählen?

Michael Reichert: Erfreulicherweise versuchen einige Start-ups aus unserer Community die Probleme, die durch Corona entstanden sind, unternehmerisch zu lösen und arbeiten an neuen Produkten oder versuchen neue Kundengruppen zu erschließen. Das ist aus meiner Sicht auch die beste Herangehensweise. Die momentane Lage, mit all ihren Herausforderungen bringt auch enormes Potential für Innovation und spannende Geschäftsmodelle mit sich.
Das Ulmer Start-up HKK Bionics GmbH entwickelt eigentlich bionische Handorthesen zur Wiederherstellung der Greiffunktion für gelähmte Hände. Um die Übertragung von Viren und Bakterien auf Türklinken zu minimieren, haben die Gründer einen Türklinkenaufsatz entwickelt, durch den Türen mit dem Ellenbogen geöffnet werden können. Der Gründer der Baupilot GmbH, Mathias Heinzler, engagiert sich im Aufbau einer Initiative zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels und der Gastronomie (www.support-your-locals.de).

Start-up BW: Geben Sie uns zum Schluss noch einen Ausblick: welche durch Corona erzwungenen Maßnahmen werden auch künftig erhalten bleiben und welchen Tipp haben Sie für Start-ups zur erfolgreichen Bewältigung dieser herausfordernden Phase?

Michael Reichert: Ich kann mir vorstellen, dass die jetzt im Eiltempo umgesetzte Digitalisierung einzelner Angebote erhalten bleiben kann, weil sie effizienter sind als bisher. Dennoch ist der persönliche Austausch nicht komplett zu ersetzen und ich freue mich darauf, die Gründerinnen und Gründer aus unserer Region wieder persönlich zu treffen und natürlich auch auf den überregionalen Austausch mit anderen Ökosystemen. Den Start-ups möchte ich mit auf den Weg geben, dass sie weiterhin im Austausch bleiben und gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie sie ihre individuellen unternehmerischen Herausforderungen lösen. Wenn dabei Lösungen entstehen, die auch der Allgemeinheit helfen, wäre das eine tolle Sache.

Start-up BW: Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.

Weitere Informationen zu den Angeboten und Best Practice Beispielen im Ökosystem Ulm-Biberach:

Startup Region Ulm: www.startup-region-ulm.de
TFU - TechnologieFörderungsUnternehmen GmbH: www.tfu.de
Türklinkenaufsatz: www.hkk-bionics.de
Support Your Locals: www.support-your-locals.de

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