Start-up BW: Was hat Sie dazu motiviert, erneut am Landeswettbewerb Start-up BW Local teilzunehmen?
Daniel Spitzbarth: Unsere Leidenschaft ist es, aus spannenden Ideen erfolgreiche Unternehmen zu machen. Mit unserer Arbeit zeigen wir, dass Gründen im ländlichen Raum funktioniert und durch die Zusammenarbeit mit den, für Baden-Württemberg so typischen, mittelständischen Hidden Champions eine Innovationskultur mit regionalem Mehrwert entstehen kann.
Zu unserer erneuten Teilnahme am Landeswettbewerb Start-up BW Local hat uns motiviert, dass dieser die ideale Plattform zur Kommunikation des eigenen Start-up Ökosystems ist. Zudem bietet das Format die Möglichkeit, sich mit anderen baden-württembergischen Start-up Ökosystemen auszutauschen und voneinander zu lernen.
Start-up BW: Welche Maßnahmen wurden seither umgesetzt?
Daniel Spitzbarth: Unsere ganze Arbeit basiert auf der Vernetzung von Start-ups/Gründungen mit regionalen KMU und Bildungseinrichtungen. Mit der Technologiewerkstatt, dem Gründungs- und Netzwerkzentrum im Zollernalbkreis, haben wir eine erfolgreiche Plattform für Start-ups und KMU im Bereich Innovation und Digitalisierung geschaffen.
Aktuell arbeiten wir am Ausbau unseres Angebotes für technologische Bildung von Schülerinnen und Schülern. Mit dem Konzept „High productive Workspaces“ wollen wir mehr junge Menschen für die Themen Innovation, Digitalisierung und Gründung begeistern.
Start-up BW: Aus der Perspektive der Gründerinnen und Gründer: was macht Albstadt zum idealen Unternehmenssitz?
Daniel Spitzbarth (lacht): Diese Frage müsstet Ihr unseren Gründerinnen und Gründern stellen...
Wir erhalten oft das Feedback, dass die Start-ups unsere Gründungsberatung und die Teilnahme am dreimonatigen Startup Cube Accelerator als hilfreich für die erfolgreiche Umsetzung Ihrer Geschäftsidee empfinden.
Start-up BW: Welche Maßnahmen aus dem Konzept werden in der Zukunft umgesetzt?
Daniel Spitzbarth: Auch zukünftig werden wir unsere drei Kunden, Start-ups, KMU und Bildungspartner, in den Fokus unserer Maßnahmen stellen. Die Umsetzung der „High productive Workspaces“ läuft auf Hochtouren und wird in diesem Jahr mit neuen Angeboten eröffnen.
Für die Zukunft haben wir viele Ideen und eine große Vision: Die Technologiewerkstatt ist erfolgreich in Betrieb, an der Technologiefabrik arbeiten und vom Technologiepark träumen wir. Start-up BW Local funktioniert: bei uns in Albstadt, weit über normal.
Start-up BW: Welche Maßnahmen sind besonders gut bei der Zielgruppe angekommen und gab es Maßnahmen und Angebote, die von der Zielgruppe nicht so angenommen wurden, wie Sie das erwartet haben?
Daniel Spitzbarth: Die Learnings sind vielfältig und jedes Start-up ist ein Unikat. Einzelne Maßnahmen herauszugreifen, ist da schwierig. Wir leben nach dem Credo „Always be useful“.
Wir sind davon überzeugt, dass man automatisch die erfolgsstiftenden Maßnahmen fokussiert, wenn man Gründerinnen und Gründern ehrlich bei der Umsetzung ihrer Vorhaben hilft, einen hohen Anspruch hat und seine eigene Arbeit regelmäßig hinterfragt.
Start-up BW: Welche Erfolgsgeschichten gibt es aus Ihrer Region zu berichten?
Daniel Spitzbarth: Für mich ist jede Gründungsgeschichte eine Erfolgsgeschichte. Entweder das Gründungsteam weiß jetzt, wie’s geht oder sie haben dazugelernt. Wir sind froh und dankbar, dass wir durch unsere Arbeit die Schaffung von rund 150 Arbeitsplätzen bei erfolgreichen Neu- und Ausgründungsvorhaben unterstützen durften. Einen überregionalen Bekanntheitsgrad haben beispielsweise Beneto Foods und Beneto Farm erreichen können. Beide Unternehmen legen den Fokus auf eine nachhaltige und gesunde Ernährung der Menschheit. Zu erwähnen ist auch inovedis, ein Medtech-Unternehmen, das mit seinem Implantat das Leben vieler Schulterpatienten verbessert.
Start-up BW: Was hat Ihnen die Teilnahme am Wettbewerb gebracht?
Daniel Spitzbarth: Inspiration für neue Ideen und Kontakt zu interessanten Personen.
Start-up BW: Warum sollten sich Kommunen aus Ihrer Sicht für eine Teilnahme an der dritten Wettbewerbsrunde von Start-up BW Local anmelden?
„Nichts ist so konstant wie die Veränderung“ und „Frag nur jemanden um Rat, der da ist oder schon da war, wo du sein möchtest“. Das beschreibt aus unserer Sicht zwei wesentliche Dinge, warum Kommunen den Wettbewerb Start-up Local als Chance verstehen sollten. Auch wir als Kommunen müssen uns verändern, in neuen Bereichen aktiv werden und bestehendes Handeln anpassen. Da bietet sich der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten an, die auf dem gleichen Weg unterwegs sind.
Start-up BW: Wir wünschen weiterhin viel Erfolg, bedanken uns für den Erfahrungsbericht und das Gespräch.
Ansprechpartner für Gründungsinteressierte, Gründerinnen und Gründer in Albstadt:
Für allgemeine Gründungsvorhaben hilft gerne Andreas Hödl, Wirtschaftsförderer der Stadt Albstadt (07431 1601020 / andreas.hoedl@albstadt.de).
Für innovative Vorhaben steht Daniel Spitzbarth, Innovationsmanager und Leiter der Technologiewerkstatt (07432 2009090 / daniel.spitzbarth@technologiewerkstatt.de) zur Verfügung.